15. September - 03. November 2024

WORKS
Träume fliegen

Stefanie Unruh

Ausstellungseröffnung 14. SeptemberStefanie Unruh
Stefanie Unruh, Träume fliegen (Videostill), 2020
Morsende Kronleuchter
 

Rauminstallationen gehören zur spannungsreichsten Form 
zeitgenössischer Kunst. Vom 15. September bis zum 3. November zeigt die Städtische Galerie Cordonhaus Cham „Works – Träume fliegen“ mit Arbeiten der Münchner Künstlerin Stefanie Unruh

Sie handeln vom Dickicht der Städte, vom Frieden, vom Krieg und von der Inspiration. Zwischen Bauzäunen und Kronleuchtern führt Stefanie Unruhs assoziativer Zugang zu ebenso überraschenden wie 
inspirierenden Bildern. Dabei geht es um existenzielle Fragen, um Wahrnehmung und um Bedeutung – kuratiert von Simone Seifert.

Stefanie Unruh, bric à bracStefanie Unruh
Stefanie Unruh, bric à brac, 2023/2024

So entsteht Inspiration

Schon im Foyer der Städtischen Galerie nehmen Künstlerin Stefanie Unruh und Kuratorin Simone Seifert Ausstellungsbesucherinnen und 
-besucher mit auf eine besondere Reise. Sie gehen der Frage nach: Wie entsteht künstlerische Inspiration? Die Installation „bric à brac“ gibt Aufschluss. Sie zeigt Fotos, Tiere, Uhren, Zeichnungen, Badekappen, schließlich all die kleinen Dinge, die sich im kreativen 
Prozess zu Stefanie Unruhs Werken zusammensetzen und sich vom Zwei- ins Drei-Dimensionale 
vergegenständlichen. „bric á brac“ ist eine sehr persönliche Arbeit der Künstlerin.

Baustelle Menschlichkeit

Die Baustelle ist für Stefanie Unruh Metapher für das Verschwinden des Menschlichen. Wenn Baugruben abgesperrt, Brachen dem Zufall entrissen und Möglichkeitsräume aufgelöst werden, stellt sich die Frage nach der menschlichen Dimension. Stefanie Unruhs Installation zeigt ein vielschichtiges Bild des Phänomens Verdichtung im urbanen Raum. Bauzaunsegment für Bauzaunsegment hangelt es sich entlang an der zentralen gesellschaftlichen Frage: Wie wollen wir leben? Und, weniger offen: Formen wir die Stadt oder formt sie uns? Zwischen 
Drucken auf Stoff, Bauzaunelementen, Videos und großformatigen 
Fotografien, finden Besucherinnen und Besucher ihren Weg aus dem Dickicht der Städte.

Leuchter stürzen

Seit vielen Jahren arbeitet Unruh mit Sprache und Zeichen. Sie sind feste Elemente in ihren Werken. Im zweiten Raum im Cordonhaus hängen Kronleuchter von der Decke, andere liegen zerborsten am 
Boden. – Der Kronleuchter, Sinnbild gediegener Bürgerlichkeit, über Generationen vererbt, schillernd, strahlend, freundlich, hell. Sie hängen an der Decke bis diese birst, die Haken brechen, die Leuchter stürzen. Längst sind bürgerliche Gemütlichkeit und der Frieden in Europa in Gefahr. Abgehakt und schrill morsen die Kronleuchter „Frieden“.

Stefanie Unruh, 6-8-1945Jean-Marie Bottequin
Stefanie Unruh, 6-8-1945, 1994/2024, Europäisches Patentamt München, Version 1994

In diesem Raum verweisen zwei weitere Skulpturen auf dieses Thema. „Athene“, die griechische Göttin der Weisheit, der Strategie und des Krieges, nennt die Künstlerin eine gepolsterte Badekappe, aus der spitze Stecknadeln ragen. Mit Goldfarbe bestrichenes Japanpapier zeigt japanische Familienwappen und mit Schreibmaschine geschriebene Berichte von Frauen, die morgens ihre Männer 
verabschiedeten, die am Abend nicht wieder nach Hause kamen. Das Werk trägt den Titel „6.8.1945“, das Datum des Jahrestages des Atombombenabwurfs auf Hiroshima.

Die Künstlerin Stefanie Unruh

Geboren in Hamburg lebt und arbeitet Stefanie Unruh heute in 
München. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und an der School of Visual Arts in New York. Ihre Vita 
umfasst zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Rauminstallationen und Kunst im öffentlichen Raum. Von 2000 bis 2005 war Stefanie Unruh an der Städtischen Kunst-
kommission „Quivid“ für Kunst im Öffentlichen Raum am Baureferat der Landeshauptstadt München beteiligt.  

Kuratorenführung mit Simone Seifert: Sonntag, 13. 10. 2024, 14 Uhr

Presseartikel:

Cestmir Mican, "Kunst, die neugierig macht", Chamer Zeitung, 23.09.2024

Claudia Böckel, "Gefährlich schön", Bayerwald Echo, 18.09.2024

Ferdinand Schönberger, "Reflexionen über Kommunikation in der Kunst, Bayerwald Echo, 17.09.2024

Jasmin Gassner, "Kronleuchter im Krieg", Chamer Zeitung, 13.09.2024

"Über Krieg, Frieden und das Dickicht der Städte", Mittelbayerische Zeitung, 10.09.2024

Städtische Galerie Cordonhaus Cham
Propsteistr. 46, 93413 Cham
Telefon: +49 (0) 9971 / 8579-420
E-Mail: cordonhaus@cham.de
www.cordonhaus-cham.de
Instagram: cordonhaus
Tripadvisor: Städtische Galerie 
Cordonhaus Cham

Zugang für Rollstuhl nicht barrierefrei

Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag / Feiertage:  14.00 - 17.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 19.00 Uhr

Für Gruppen auch nach Vereinbarung

Eintritt frei

geschlossen: 
Karfreitag
01.11. (Allerheiligen), 
24.12/25.12/31.12 (Weihnachten/Neujahr)