Chamer Kampl - Die Auszeichnung der Stadt Cham

Es sollte etwas Unverwechselbares sein, etwas, bei dem man auf den ersten Blick die Herkunft erkennt.Und was würde sich dafür besser eignen als der Chamer Kampl? Nicht als Honiglebkuchen zum Abbeißen, wie er in der Weihnachtszeit und um Neujahr häufig verschenkt wird, sondern in Silber, wie er im Chamer Stadtwappen zu sehen ist.

Das war die Überlegung der Ersten Bürgermeisterin Karin Bucher bei ihrem Amtsantritt, als sie sich Gedanken darüber machte, wie man Chamer Bürgern, die herausragende ehrenamtliche Leistungen erzielen, Anerkennung entgegenbringen könnte.

Dieses kleine Schmuckstück hat der Goldschmied und Uhrenmacher Alexander Reittinger geschaffen.

Es handelt sich dabei um einen Pin mit Maßen von 15 x 13 x 2,5 mm.

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Seit 2009 werden nun jedes Jahr anlässlich des Neujahrsempfangs Chamer Bürger, die sich ehrenamtlich besonders engagiert haben, mit dem Chamer Kampl ausgezeichnet.

Nachfolgend aufgeführten Personen wurde der Chamer Kampl bereits verliehen:

2024:

Herr Max Gruber
Herr Werner Pollak
Herr Herwig Pohl

2023:

Herr Rudolf Deinhart        
Frau Christa Haala
Herr Stanislaus Kozuch
Herr Pater Peter Renju
Herr Paul Schrauf    

2022:      

Frau Erika Babl 
Herr August Fischer
Herr Ludwig Kalz
Herr Anton Kollmer
Herr Gerhard Luckner
Herr Dr. Hans Schneider
Herr Dr. Andreas Stangl 
Frau Anna Weber                                                                                                                                                                   

2021:

Herr Michael Daiminger
Herr Herrmann Früchtl
Herr Alois Hiebl
Frau Eva Kleinecke
Herr Dr. Wolfgang Schoyerer
Herr Reinhardt Traurig

2020:

Frau Martina Matzke
Frau Jutta Vogl
Herr Peter Zach

2019:

Herr Alfred Eisenreich
Herr Johann Kelnhofer

2018:

Herr Reinhard Lesinski
Herr Max Seebauer

2017:

Frau Armella Stelzer

2016:

Herr Richard Groitl

2015:

Herr Fritz Seidl

2014:

Herr Josef Zipperer

2013:

Herr Reinhold Harasim

2012:


Herr Erich Engl
Herr Pfarrer Max Siller
Herr Josef Stelzer

2011:

Herr Albert Balk
Herr Max Brunner
Herr Xaver Daiminger
Herr Alfons Fauth

2010:

Frau Ann Schneider
Herr Norbert Titze

2009 (Auszeichnung jedoch noch ohne Chamer Kampl):

Schwester M. Friedegund Achhammer
Frau Christa Dendorfer
Frau Renate Schuhbauer

Informationen zum Chamer Kampl

Der Chamer Kampl im Stadtwappen:
Im bayerischen Dialekt steht der Kampl/Kamp für das hochdeutsche Wort Kamm (kampln/kampen = kämmen).
Im Chamer Stadtwappen hat der Kampl (Kamm) eine wichtige Funktion. Er gibt lautmalerisch den Namen der Stadt wieder. Man spricht in diesem Fall von einem "redenden Wappen". Der Kampl (Kamm) legt eindeutig fest, dass Cham nicht wie "Scham" ausgesprochen werden darf.
Die älteste Darstellung eines Kampls/Kammes im Chamer Stadtwappen stammt aus dem Jahr 1285. 
Typische Merkmale des Chamer Kampls sind:

  • eine abgerundete Oberseite;
  • eine unterschiedlich geformte Öffnung als Handgriff im oberen Kamm-Abschnitt;
  • die Zahl der Zähne/Zinken beträgt üblicherweise fünf Stück;
  • das Verhältnis zwischen Länge und Breite variiert. Es lassen sich auch lang gestreckte Kampl-Formen nachweisen;
  • ältere Wappen zeigen einen goldenen (gelben) Kampl. Das aktuelle Wappen stellt einen silbernen (weißen) Kamm dar.

Diese Merkmale unterscheiden den Chamer Kampl eindeutig von Kamm-Symbolen anderer Kommunen. Im Gegensatz zu Cham führt die schwäbische Gemeinde Kammlach einen schwarzen Rosskamm mit fünf Zinken. Der Markt Eschlkam liegt einige Kilometer von Cham entfernt. In diesem Wappen findet sich ein goldener Kamm mit vier Zähnen, der sich in Form und Ausgestaltung vom Chamer Kampl abhebt.

Lebkuchen in Kampl-Form:
Als Chamer Kampl wird nicht nur das Wappensymbol, sonder auch eine süße Leckerei zum Neujahrstag bezeichnet.
Die Lebzelter bzw. Bäcker übernahmen vom Chamer Stadtwappen die Kampl-Form, um in ähnlicher Weise ihre Lebkuchen zu gestalten. Es gibt Lebkuchen-Kampl, die sehr stark dem Wappensymbol ähneln. Andere Varianten unterscheiden sich in Form und Anzahl der Zähne.
Am Neujahrstag war es Brauch zum Lebzelter zu gehen. Dort trank man Met und aß Honigkuchen in der Form von Kämmen dazu. Außerdem wurden all jene mit solchen Kampln beschenkt, die einem beim Neujahrswünschen zuvorgekommen waren.
Dieser Brauch wurde Anfang der 1970er Jahre wiederbelebt. Verschiedene Bäckereien stellen den Chamer Kampl vor Neujahr her. Außerdem werden süße Kampl in der Weihnachtszeit bei den Gästebegrüßungen an Touristen verschenkt.

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