Rathaus

Ein Rathaus, das Symbol für die Eigenständigkeit seiner Bürger, lässt sich in Cham bereits gegen Ende des 14. Jahrhunderts nachweisen.

Bemerkenswert ist aber nicht nur diese lange Tradition, sondern vor allem die bauliche Verbindung zwischen dem Amtsgebäude und der Pfarrkirche Sankt Jakob. Direkt am Marktplatz steht der älteste Bauabschnitt, das Langhaus. Es beherbergt im ersten Stock den gleichnamigen Saal. Dort finden nicht nur die Sitzungen des Rates, sondern auch kulturelle Veranstaltungen statt. Das Erdgeschoss, in dem heute ein Café untergebracht ist, diente früher unter anderem als Markthalle und Brothaus.

Bei dessen Eingang stand eine Freitreppe mit Pranger. Davon blieb die hier aufgestellte Säule erhalten.

Der westliche Rathaustrakt mit Stufengiebel und einem Eckerker stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Auch an dieser Fassade finden sich Überbleibsel einer bewegten Vergangenheit. So brachte man am Erker einen Grabstein an, der aus dem ehemaligen jüdischen Friedhof von Regensburg stammt. Als die Begräbnisstätte mit der Vertreibung der Juden aus Regensburg 1519 zerstört wurde, brachte man ihn hierher.
Ein Gedenkstein oberhalb des Rathauseingangs war früher am Fleischtor angebracht und erinnert an die Errichtung der äußeren Stadtmauer 1430.

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