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Markttreiben auf dem Chamer Marktplatz
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16.03.2018

Den 20er Jahren begegnet

Beim Vortrag über das Jahrzehnt begeisterte nicht nur Stadtarchivar Timo Bullemer die Gäste im Langhaussaal: auch die Schauspieler der neuen Erlebnisführung "Der Schein trügt" machten mit einem Auszug aus der Führung Lust auf mehr.
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Vortrag Cham 20er Jahre

Am Donnerstagabend gab es so manche Schmunzler im Publikum des Langhaussaales. Stadtarchivar Bullemer informierte gekonnt und mit viel Humor über das Cham der 20er Jahre. Er erklärte mit viel Fachwissen, die geschichtlichen Hintergründe und welche Auswirkungen das auf die Chamauer hatte.

Die ersten Jahre des Jahrzehnts standen noch ganz im Zeichen des verlorenen Ersten Weltkriegs. Die Bevölkerung litt vor allem unter Preissteigerungen. Seit dem Kriegsende 1918 erreichte die Geldentwertung jedes Jahr ein neues Rekordniveau, das 1923 ungeahnte Ausmaße annahm. Eine Maß Bier kostete im August 30.000 Mark, einen Monat später 300.000 und im November 1923 atemberaubende 60 Milliarden Mark. In dieser Krisensituation gab man sogar Städten und Gemeinden die Erlaubnis, sogenannte Notgeldscheine zu drucken. Und so brachte auch die Stadt Cham seit dem 10. August Papiergeld in Umlauf. Das Rätsel eines gestohlenen Geldscheins jener Zeit konnte jedoch auch an diesem Abend nicht gelöst werden.

Mit vielen Fotografien aus dem Zeitraum zeigte Timo Bullemer, dass sich in Cham Cafés und Kinos großer Beliebtheit erfreuten, während zahlreiche öffentliche Baumaßnahmen für Beschäftigung sorgten. Diese Gebäude prägen teilweise noch heute das Stadtbild. Dazu gehören z. B. das Studienheim St. Josef (1924), der Altbau der Mädchen-Realschule (1926) und die Maristen-Realschule (1928). Nicht zu vergessen die Errichtung der Turn- und Festhalle, der späteren Stadthalle.

Zwischendurch spielten die Schauspieler der neuen Erlebnisführung "Der Schein trügt", die bald Premiere feiert und genau in dieser Zeit spielt, einige Szenen aus der Führung und machten damit Werbung für eben diese. Dabei ging es teilweise hoch her, wie unser Bild beweist.

Der Eintritt für den Vortrag war frei. Die Besucher konnten jedoch spenden. Da in den 20er Jahren in Cham die Basis für die Schulstadt gelegt wurden, kommen die Spenden dem Heimat- und Sachkundeunterricht in der Grundschule Cham zu Gute.

Am Montag, den 19. März um 19.30 Uhr, gibt es im Langhaussaal bei der Wiederholung des Vortrags nochmal die Gelegenheit sich über diese Zeit zu informieren.

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